Die Geschichte ist manchmal voller unglaublicher Ereignisse. Die Idee, Katzen als Raketen einzusetzen, gehört sicherlich zu den seltsamsten davon. Der deutsche Artilleriemeister Franz Helm plante, Katzen und Vögel als Waffen zu nutzen, um feindliche Festungen in Brand zu setzen. Doch war diese Idee wirklich umsetzbar?
Franz Helm, der im 16. Jahrhundert in der Region Köln in Deutschland lebte, beschrieb diese außergewöhnliche Strategie in seinem militärischen Handbuch Buch von den probierten Künsten. Das Buch enthielt detaillierte Informationen zu Belagerungskriegen und Artillerietechniken. Die Vorstellung, Tiere im Krieg einzusetzen, bleibt jedoch eines der umstrittensten und interessantesten Kapitel der Kriegsgeschichte.
Franz Helms ungewöhnliche Kriegsstrategien im 16. Jahrhundert
Der auffälligste Teil von Franz Helms Buch beschreibt Anweisungen, wie Katzen und Vögel verwendet werden könnten, um feindliche Festungen in Brand zu setzen. Helm schrieb:
„Besorgt euch eine Katze aus dem feindlichen Gebiet und bindet einen Sack voller Feuer an ihren Rücken. Zündet den Sack an und lasst die Katze frei; aus Angst wird sie sich in einem Strohhaufen oder Unterschlupf verstecken und dort das Feuer entzünden.“
Das Ziel dieser ungewöhnlichen Strategie war es, den natürlichen Flucht- und Versteckinstinkt der Katze zu nutzen, um Brände im feindlichen Gebiet zu verursachen. Aber warum entschied sich Franz Helm gerade für Katzen?
Im Mittelalter und in der frühen Neuzeit wurden Katzen oft mit dem Teufel assoziiert und lösten Angst in der Gesellschaft aus. Daher könnten Katzen nicht nur als praktisches Werkzeug, sondern auch als psychologisches Element des Schreckens eingesetzt worden sein.
Franz Helms Kriegsstrategien: Katzen und Vögel im Einsatz
Franz Helms taktische Ideen beschränkten sich nicht nur auf Katzen. In seinen Manuskripten erwähnt er ähnliche Methoden für Vögel. Zum Beispiel sollten Vögel mit Brandsäcken auf dem Rücken ausgestattet werden, um feindliche Festungen und Lager zu beschädigen.
Aber wurde diese außergewöhnliche Taktik tatsächlich umgesetzt? Historiker betonen, dass es keine Beweise dafür gibt, dass diese Methode jemals angewandt wurde. Im Gegenteil, ein solches Unterfangen hätte wahrscheinlich mehr Schaden angerichtet. Tiere wie Katzen und Vögel mit ihrem unberechenbaren Verhalten hätten möglicherweise sogar die Lager der Angreifer selbst in Brand gesetzt.
Moderne Wissenschaftler und Militärhistoriker sind sich einig, dass Helms Idee größtenteils theoretisch war und praktisch kaum umsetzbar gewesen wäre. Diese ungewöhnlichen Pläne sind eher ein Zeugnis für die fantasievollen Kriegsstrategien des Mittelalters.