Ein Löwe, ein Gepard und eine Hyäne verabredeten sich, gemeinsam auf die Jagd zu gehen. Sie waren alle drei sehr hungrig und versprachen sich feierlich, dass der erste, der ein Beutetier erlegen sollte, dies geschwisterlich mit den anderen teilen würde.
Nach kurzer Zeit sahen sie, wie ein Hirsch in einem Sumpf stecken blieb und nicht mehr weiterlaufen konnte. Sofort sprang der Löwe dem Hirsch ins Genick und tötete ihn. Dann sagte er zu den Anderen: „Das erste Viertel des Hirsches gehört mir, weil ich ihn als erster entdeckt habe. Auch das zweite Viertel steht mir zu, denn schließlich war ich es, der den Hirsch erlegt hat. Auf den dritten Teil habe ich auch Anspruch, weil ich der Stärkste von uns bin, und wer mir den vierten Teil streitig machen will, den werde ich auf der Stelle erwürgen“.
Die beiden anderen schauten sich an und trauten sich nicht, sich mit dem Löwen anzulegen.
Moral der Geschichte: Mit einem Gewalttätigen sollte man keine Geschäfte machen, er teilt immer zum Nachteil des Schwächeren.
Äsop